Meine Firma ist und bleibt eine Elternmachmaschine... andauernd werden Kolleginnen schwanger oder ein Kollege wird Vater. Nachdem sich meine Chefin am Dienstag in den Mutterschutz und die Elternzeit bis Mai 2011 verabschiedet hat, teilte uns gestern eine Kollegin mit, dass sie in zwei Wochen Mutter wird. Zwar "nur" mit Pflegekindern (auch gleich Zwillinge :-)), aber dafür um so plötzlicher. Ihre vorausichtliche Ausfallzeit... 1 bis 2 Jahre. Damit bricht in meiner Abteilung gerade ein wenig alles zusammen und ich rücke ganz schnell nach vorne in der Hierachie :-). Ich freue mich unheimlich für die Kollegin und ihren Mann, aber ich bin auch ein wenig in Schockstarre...

Letzte Woche erreichte mich eine Mail, ob ich eine Anwenderschulung über unser DateWarehouse halten kann. Das bringt immer eine Menge Spaß und ist für mich eine willkommene Abwechslung. Als ich schon die Einladungen an die Teilnehmer verschickt habe, erreichte mich der Nachsatz... "Ach ja, die ist auf Englisch." Nicht, dass mein Englisch ein Problem ist, aber es ist meine erste Schulung auf Englisch und da bin ich dann doch nicht so locker ;-). Ich hatte mich gerade damit abgefunden, als die Meldung kam, dass die Schulung auch mit unserem "Austauschjapaner" stattfindet, der für 2 Monate hier ist. Na das kann ja nur heiter werden :-)

Bei uns in der Firma werden die Frauen gerade alle naslang schwanger und alle Männer werden demnächst Papa. Das ist wie ein Lauffeuer, was um sich greift... natürlich freut man sich für die Beteiligten, aber es wirft organisatorisch immer wieder was um. Zur Zeit bin ich aber froh, dass mir das nicht passieren kann...

Mit Gummihandschuhen, Lappen, Ajax und dem kleinen blauen Eimer ging es los. Stühle abwischen, Tische abwischen, alles ausrichten, Sonnenschirme aufstellen... und um 12h wird dann angegrillt. Ca. 40 Leute haben sich angemeldet, Grillen ist ein Firmenevent :-)

Ich habe eben einen passenden Bericht auf Spiegel.de gelesen, der genau meine Situation letzte Woche beschrieben hat.
Meine Tasse war verschwunden und ich mochte fortan keinen Tee mehr trinken. Panisch suchte ich in den Schränken, im Geschirrspüler und sogar bei den Kollegen auf dem Schreibtisch. Die Auswahl von Grausamkeiten in unserem Küchenschrank konnte mich auch nicht ermuntern, eine andere Tasse zu wählen.
Am nächsten Tag war die Tasse wieder da! Irgendwer hatte sie genutzt und sogar zurück gebracht (bei rund 10 Küchen in der Firma ein Wunder) und so hab ich sie, mit Tränen in den Augen, gleich mit heißem Wasser befüllt.

Ein Meeting fällt nur 30 Minuten an, statt 1,5 Stunden. Das andere fällt aus, weil der Berater dazu krank ist... was mach ich denn jetzt mit der ganzen Zeit?

Ich habe gestern Morgen meine Küche geliefert bekommen. Die beiden Möbelpacker durften dann auch gleich 48 (in Worten: Achtundvierzig) Pakte in den dritten Stock schleppen. Na gut, auch die Türgriffe waren pro Packung ein Paket, aber die schweren Schränke und Arbeitsplatten haben sie ganz schön ins Schwitzen gebracht. Brav wie ich bin hab ich Ihnen auch Zehn Euro Trinkgeld gegeben.
Da ich natürlich Arbeiten musste, konnte ich also erst nach Feierabend beginnen, die vielen Schränke aufzubauen. Von ca. 17h bis 21h hab ich gewerkelt, ich wollte ja weder meine Nachbarn überstrapazieren, noch hatte ich mehr als zwei Holzsägeblätter für meine Stichsäge, die mir beide abgebrochen sind (dabei musste ich nur noch einen Schnitt machen!). Danach noch schnell gesaugt und die Pappe gefaltet und heute Abend kommt hoffentlich der Rest (Spüle rein und der zweite Schrank). Dann kann ich morgen ganz in Ruhe die Leisten anbringen und die Arbeitsplatte ölen. Aber alles in allem sieht es schon sehr schick aus und ich bin ein bisschen Stolz auf mein handwerkliches Geschick.

Als ich vor ca. 9 Monaten meinen letzten Arbeitstag in meiner alten Firma hatte, musste ich meinen damaligen Kolleginnen versprechen, dass man sich trotzdem weiter sieht. Nach ein paar Treffen und losen Kontakten bin ich irgendwie zur Erkenntnis gekommen, dass das ganze keinen Sinn macht. Beim letzten Mal waren diverse Kollegen mit dabei und ich als einziger Außenstehender hatte wenig zu den internen Gesprächen beizutragen. Ganz abgesehen davon, dass ich mich absolut unwohl gefühlt habe, gingen mir auch manch' "privaten" Themen auf den Geist, denn die Welt scheint sich nur um die eine Person zu drehen (Was macht die Wohnung, Was machen die Männer, Was macht der Job,...). Ein kurzes "Wie gehts Dir?", was eher höflich als interessiert gemeint war, und das war's. Da ich auf meine gestrige Absage dann auch keine Reaktion erhalten habe, vermute ich, dass diese Einschätzung auf Gegenseitigkeit beruht und somit werde ich dieses Kapitel ad acta legen.

Ich hab gerade eine leckere Tafel Merci geschenkt bekommen... Echt gemein, denn ich kann ja Schokolade definitiv nicht wiederstehen :-) *mampf*

Keine E-Mail, keine Post, nichtmal eine SMS... irgendwie will mir keiner mehr schreiben :-(
Meine Kolleginnen sind heute auch nicht im Büro... da wird es irgendwann schon echt einsam hier!